Vereine in Pavelsbach
Auf dieser Seite werden existierende oder frühere Vereine oder Gruppierungen vorgestellt, die über keinen eigenen Internetauftritt verfügen, für die Pavelsbacher aber von Bedeutung sind oder waren.
Verein katholischer landwirtschaftlicher Arbeiter in Pavelsbach „Arbeiterverein Pavelsbach“ (von Hans Pröpster - überarbeitet von Wolfgang Fries) [1]
Gründung:
An der „Allerweltskirchweih“ im Oktober 1903 haben sich junge Bauern und Dienstknechte zusammengefunden und beschlossen einen Arbeiterverein zu gründen.
Die rechtlich gültige Gründung erfolgte dann, nach verschiedenen Besprechungen, im November 1903. Der seinerzeitige Expositus Sebastian Baumgartner hat hier zunächst zwar nicht mitgewirkt, wurde jedoch vom Verein - ohne dessen Wissen - offiziell als Präses (geistlicher Vereinsvorsitzender) geführt.
Am 16. Juni 1904 schrieb Expositus Sebastian Baumgartner deshalb an das Generalvikariat der Diözese Eichstätt:
„Auf Anregung von Auswärts her, wurde dahier ein Verein katholischer Arbeiter gegründet. Ein zu Besuch hier weilender aus Nürnberg gab in Gesellschaft den Rat einen Arbeiterverein zu gründen. Dieser Rat wurde ausgeführt, ohne dass der gehorsamst Unterzeichnete etwas wusste.“ [2]
Der in diesem Jahr berufene Nachfolger des Sebastian Baumgartner in Pavelsbach, Expositus Josef Schwenzel, bemühte sich die Wogen zu glätten und die nachträgliche Zustimmung der Diözese Eichstätt zur Vereinsgründung und zum geistlichen Vereinsvorsitz des jeweiligen pavelsbacher Expositus zu erreichen. Hierzu schrieb er am 12. Oktober 1904 an das "hochwürdigste Generalvikariat":
„Der ehrerbietigst Unterzeichnete stellt die gehorsamste Bitte gnädigst genehmigen zu wollen, dass er als Präses die Leitung es hiesigen katholischen Vereines landwirtschaftlicher Arbeiter übernehme.
In tiefster Ehrfurcht des hochwürdigsten bischöflichen Generalvikariates
ehrerbietigst gehorsamsterJosef Schwenzl, Expositus". [2]
Er schickte auch gleich die „Statuten“ - 6 handgeschriebene Seiten - mit nach Eichstätt. Dort wurde u.a. dort folgendes festgelegt:
- § 1 Der Verein katholischer Arbeiter in Pavelsbach hat den Zweck
- a. die Religiosität und Sittlichkeit seiner Mitglieder zu schützen und zu heben,
- b. nützliche Erkenntnisse unter denselben zu verbreiten,
- c. aufrichtige Freundschaft und gefälliges Leben in veredelnder Unterhaltung zu pflegen.
- d. für das materielle Wohl und die Interessen der Mitglieder zu sorgen.
- § 2 Zur Erreichung des Zweckes sollen dienen u. a. regelmäßiger Besuch von Gottesdiensten, Vorträge mit religiösen und bildenden Inhalten sowie Theater, Gesang und sonstigen Unterhaltungen, Mäßigkeit im Alkoholgenuss und Gründung eines Raiffeisenvereins mit Pfennigsparkasse
Protokollbuch 1912 bis 1935:
Den Verein hat Ludwig Kneißl (dá Schdiglbauá) von 1903 bis zur Auflösung 1935 als weltlicher Vorstand geführt.
Die Weihe der Vereinsfahne fand am Sonntag den 20. August 1905 statt. Die Feierlichkeiten wurden im Garten beim Nähwiád abgehalten. Im Protokollbuch ist hierzu vermerkt, dass am darauffolgenden Montag die Mitglieder des Arbeitervereins nochmals mit Fahne und Musik zur Kirche zogen, wogegen die Ortspolizei (Anmerkung: Im Falle von Pavelsbach der Bürgermeister) aufs "schärfstes“ protestiert hat.
Somit galt bereits damals für Pavelsbach:
„Man muss Feste feiern wie sie fallen!“
(... und wenn es schön ist auch darüber hinaus!)
Als Fahnenträger und Fahnenbegleiter fungierten u.a. Johann Walk (Hs.Nr. 65), Nikolaus Meyer (Hs.Nr. 34) und Josef Hirsch (Hs.Nr. 77).
Vereinsaktivitäten 1903 – 1935 / Errichtung des "Vereinshauses":
Im Protokollbuch sind jährliches Theaterspielen, Teilnahme an Fahnenweihen und viele gesellige Veranstaltungen vermerkt.
Während des ersten Weltkriegs 1914-1918 mussten viele Mitglieder in den Krieg ziehen. 22 junge Männer aus Pavelsbach sind gefallen oder vermisst.
(Mit Mauszeiger auf Zeitungsartikel "klicken", dann geht er zur Originalgröße auf)
Nach dem ersten Weltkrieg findet erst am 20. Jan. 1927 wieder eine Versammlung statt. Als Präses übernimmt es Otto Brenner (Expositus in Pavelsbach 1924–1930), den Verein wieder mit Leben zu erfüllen.
Bereits 1928 wird das Vereinshaus neben der Kirche erbaut. Die Finanzierung gelang über einen Baufonds der mittels Ausgabe von unverzinslichen Schuldscheinen kapitalisiert wurde. (Mit dem Mauszeiger auf Schuldschein "klicken", dann wird die Anzeige vergrößert.)
In den folgenden Jahren wurde das Vereinshaus insbesondere als Theater genutzt. Die pavelsbacher "Theatertruppe" war im ganzen "Umland" für ihr Können berühmt.
Den hinter der Bühne gelegenen und erst später errichteten Garderobenraum (kleiner Saal) nutzte der 1935 gegründete Kirchchor ferner für seine Proben.
Vor und während des 2. Weltkrieges wurde das Vereinshaus auch als Kindergarten und später sogar als Kirchenraum genutzt. Letzteres zum Schutz vor einer Beschlagnahme durch NS-Organe.
Am 10. Febr. 1935 wurde das letzte Protokoll des Vereins geschrieben und der Verein (durch des NS-Regime) zwangsweise aufgelöst. Eine Wiedergründung - nach dem 2. Weltkrieg - gelang leider nicht.
Das Vereinshaus nach dem 2. Weltkrieg:
Das der Kirchenstiftung St. Leonhard zugefallene Vereinshaus wurde, bis zu dessen Abriss 1994, als Theater oder Lichtspielhaus genutzt. Es war auch Jugendtreffpunkt und Veranstaltungsort vieler geselliger Zusammenkünfte wie zum Beispiel Faschingsbälle, Kappenabende oder Seniorennachmittage.
Der Kirchenchor und die Blaskapelle Pavelsbach nutzten den Garderobenraum des Vereinshauses gerne für ihre Proben.
Fahne mit Fahnenband:
Die Vereinsfahne wurde vor einigen Jahren (nach über 50 Jahren) wieder aufgefunden und wird im Marktarchiv Postbauer-Heng verwahrt. Das Protokollbuch des Vereins befindet sich im Diözesanarchiv Eichstätt.
Vorderseite: St. Isidor von Madrid Gedenktag: 15. Mai Heiligsprechung 1622 Verehrung insbesondere in Spanien, Bretagne, Tirol und Süddeutschland |
Rückseite: St. Josef mit Jesuskind Bruderhände (für Freundschaft, Hilfsbe-reitschaft und Zusammenhalt) Kreuz/Herz/Anker (für Religion - Glaube-Hoffnung-Liebe) Harfe (für Frohsinn, Gesang und Geselligkeit) Bienenkorb (für Fleiß) |
Kirchenchor Pavelsbach (von Wolfgang Fries)
Der ab 1930 mit der Seelsorge in Pavelsbach betraute Expositus Josef Scheiber war musikalisch hochgebildet. Er vermisste daher den in größeren Pfarrein bereits damals üblichen Chorgesang sehr. Auch dass die in 1899 angeschaffte Kirchenorgel nicht regelmäßig bespielt wurde war für ihn nicht hinnehmbar.
Um hier Abhilfe zu schaffen, unterrichtete er alsbald Josef Fries (88 Brongà Sebb) an der Orgel. Damit Josef Fries intensiv üben konnte, stellte ihm der Expositus gar ein Klavier zur Verfügung.
Nachdem Josef Fries das Orgelspiel soweit beherrschte, versammelte der Expositus in 1935 eine Schar sangesfreudiger Pavelsbacher um sich und gründete damit den pavelsbacher Kichenchor.
Ein Foto aus dem Jahre 1935 bildet die Gründungsmitglieder des Kirchenchores ab.
Dies waren:
3. Reihe: Hirschmann Johann (71 Keáná), Riehl Alois (79 Fáuáma), Milchmeier Karl, Kneißl Ulrich (75 Schdiglbauá), namentlich nicht bekannter Knecht (bei 45 Bandsá)
2. Reihe: Schardt Rosina (88 Schardn), Bogner Maria (69 Uwáda+fá Hogl), Hofbeck Lore (33 Hoindsáschnädá), Lukas Hans (?), Fries Josef (88 Brongá Sebb), Haubner Anton (41 Dischner), Spitz Theres (24 Schbidsn), Lukas Justine (?),
1. Reihe: stehend Dotzer Lotte (48 Dodsá - spätere Hebamme), Buchner Anna (59 Scháusdábaídá), Riehl Franziska (79 Fáuáma), Expositus Josef Scheiber (90), Lehrer Hans Scharnagl (92), Siegert Anna (Pfarrhaushälterin), Siegert Theres (?), Gärtner Wally (90 Geádná) vorne alleine sitzend Dotzer Alois (48 Dodsà)
Somit setzte sich der Chor anfangs aus 22 Sängern zusammen.
Weitere Daten und Fotos hierzu werden aktuell noch erhoben.
Schützenverein "Eichenlaub" Pavelsbach (von Wolfgang Fries) [3]
Vereinsgründung 1906 und die ersten Jahre:
Am 28.02.1906 wurde beim Kesslwiàd (alte Hausnummer 51 / heute Ludwigstr. 16) der "Zimmerstutzenverein Eichenlaub" Pavelsbach gegründet. Zum ersten Vorstand des Vereins wurde dort Heinrich Lobenhofer gewählt.
Zu den Gründungsmitgliedern zählten Josef Muschaweck (dá Kesslwiáds Sepp), Anton Hirschmann (dá Keáná Done), Xaver Gruber (dá Wässnschmie Gsarre), Xaver Lukas, Johann Walk (dá Maddásbauán Hannás), Nikolaus Kleesattel (dá Hogl Niggl), Michael Hirsch (dá Brongá Michl), Stephan Riel (dá Fáuáma Schdeff), Johann Hofbeck (dá Väán Hannás), Xaver Metzger (dá Geálidsn Gsaveà) und Josef Haubner.
Anfänglich wurde in der Wirtsstube des Vereinslokals "beim Kesselwiàd" der "15-Meter-Schießstand" aufgebaut. Mit Zimmerstutzen wurde dort auf Zwölfringscheiben geschossen.
In den folgenden Jahren standen Kameradschaftspflege, regelmäßiges Übungsschießen sowie die Teilnahme an dörflichen Festen im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten.
Mit Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 musste der Schießbetrieb eingestellt werden, da der größte Teil der "Eichenlaub-Schützen" zur Reichswehr eingezogen wurden.
Unmittelbar nach Ende des ersten Weltkriegs wurde der Schützenverein wiedergegründet. Dieser neue Verein schloss sich dem Fränkischen Schützenbund sowie dem Schützengau Altdorf-Neumarkt an.
In der NS-Zeit wurden die Vereinsaktivitäten von den Nazionalsozialisten weitestgehend zurückgedrängt. Mit Beginn des zweiten Weltkriegs ruhte dann zwangsläufig das Vereinsleben.
Vereinsneugründung 1954:
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und nachdem auch der Schießsport von Seiten der Obrigkeit wieder erlaubt wurde, gründete man in 1954 ein weiteres Mal den Schützenverein "Eichenlaub" Pavelsbach.
Aus Silbertalern, die diverse Vereinsmitglieder spendeten, wurde dann in 1955 eine Schützenkette gefertigt. Im gleichen Jahr konnte dann auch das erste "Königsschießen" organisiert werden. Als erster Schützenkönig brillierte am 10.04.1955 der damalige 1. Vereinsvorstand Michael Metzger sen. (dá Geálidsn Michl).
Bereits im Mai 1956 wurde dann die Fahnenweihe gefeiert. Dieses Fest, bei dem der damalige Landrat Dr. Otto Schedl die Schirmherrschaft übernahm, war in gesellschaftlicher, aber auch in finanzieller Hinsicht ein voller Erfolg für den Verein.
Preisschießen anlässlich der Fahnenweihe am Rande des heutigen Schrödl-Parkplatzes. Geschossen wurde Richtung Anwesen Sebastianstraße 34
Die Schießanlagen des Vereins:
Mit dem sportlichen Erfolg der folgenden Jahre stiegen auch die Anforderungen an die technische Vereinsausstattung. Nachdem die bis dahin genutzte (Schieß- und) Vereinsgaststätte Muschaweck (dá Kesslwiád) Anfang der Siebziger geschlossen wurde, aber auch um adäquate Trainings- und Wettkampfbedingungen zu gewährleisten, entschloss sich der Verein in 1977, das "kleine Schulhaus" in Pavelsbachs Mitte zu erwerben und zum Schützenheim umzubauen.
Kurz vor Abschluss der Baumaßnahmen wurde von Seiten der Großgemeinde Postbauer-Heng der Wunsch geäußert, das Gebäude zu übernehmen um dort den pavelsbacher Kindergarten unterzubringen.
Der Verein stellte sich hier in den Dienst der Allgemeinheit und stimmte dem Ansinnen der Gemeindeverwaltung zu.
Da zu dieser Zeit der (neue) Vereinswirt Georg Fink (dá Schràíl Schore) einen Saalneubau plante, bot es sich an, dass sich der Schützenverein hier engagierte. Auf Kosten und unter tätiger Mithilfe des Vereins wurde daraufhin, im Kellergeschoss des neuen "Schráil-Saals" ein Schützenstand mit Schützenstüberl errichtet.
Vereinsjubiläum zum 100-jährigen:
Vom 21. - 23.07.2006 hat der Schützenverein "Eichenlaub" Pavelsbach sein 100. Gründungsjubiläum groß gefeiert.
Im Vorfeld fand hierzu, vom 19. Mai bis zum 14. Juni 2006, ein beachtenswertes Preisschießen in der Gewerbehalle des Albert Kratzer (ván Wasslbegng Aüweád) statt. Die hier ausgelobten Gesamtpreise summierten sich auf phänomenale € 10.000,00!
Die Festlichkeiten wurden am Freitag den 21. Juli mit einer gelungenen "Rocknacht" eingeläutet. Der darauffolgende Samstag wurde mit einem gewaltigen Böllerschießen eröffnet. Danach folgte der Bieranstich durch den Schirmherrn Karl-Heinz Kago und der Festabend.
Der "Fest-Sonntag" begann dann bereits um 7:00 Uhr (Anmerkung: für so manchen - auch für mich - viel zu früh) mit dem Weckruf und der Einholung der Patenvereine. Es folgte der Kirchenzug mit anschließendem Festgottesdienst und der Frühschoppen mit Ehrungen. Um 14:00 Uhr zog dann eine beieindruckende Vielzahl von Vereinen unter Marschmusikklängen durch ganz Pavelsbach bis hin zum Festzelt an der Paulstraße. Mit dem Heimatabend klang dann am Sonntag das sehr gelungene Fest aus.
Im Februar 2020 fusionierten die Eichenlaubschützen mit dem TSV und bilden seitdem die siebte Abteilung des Turn- und Sportvereins Pavelsbach.
Die Vereinsfahne:
Blaskapelle Pavelsbach (von Wolfgang Fries) [4] [5]
Das es sich bei Pavelsbach um ein musikalisches Dorf handelt, zeigen die frühen Aufzeichnungen des Ortes. Bereits in 1824 wird der Klarinettist Johann Fries (geb. Hs. Nr. 4 / am 23.08.1794 / später eingeheiratet Hs.Nr. 48) in einer Dorfchronik erwähnt. Bereits dieser Johann Fries versammelte einige Musiker um sich, mit denen er musizierte. Leider sind diese Musikanten nicht namentlich bekannt.
Sein Sohn Sebastian Fries gründete dann die erste Kapelle, die weit über die Ortsgrenzen Pavelsbachs hinaus als "Die Pavelsbacher" bekannt wurde.
Besetzt war diese Gruppierung mit folgenden Personen:
Sebastian Fries / Klarinette (von Hs.Nr. 48 umgezogen nach Hs.Nr. 5 geb. 02.07.1825),
dessen fünf Söhne
Jakob / ebenfalls Klarinette (geb. 11.03.1884),
Johann / Trompete (geb. 03.03..1857 später Hs.Nr. 4),
Willibald / Tenorhorn (geb. 14.12.1872),
Karl / Baßtrompete (geb. 12.11.1879) und
Georg / Estrompete (geb. 07.06.1876)
sowie einem (?) Kleesattl / Flügelhorn (vermutlich 37 Gáogá), Adam Graf / Tuba und Martin Sichert (vermutlich 76 Wasslbegng) / Schlagzeug.
Immer wieder wuchsen neue Musiker in Pavelsbach nach. U.a. auch Josef Fries (Hs.Nr. 88 / geb. 22.09.1920), dem sein Vater Sebastian Fries (geb. 06.12.1889 in Hs.Nr. 4) das Trompetenspielen beibrachte. "Die Pavelsbacher" bestanden so in wechselnder Formation bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Wegen der kriegsbedingten Verluste war es nach dem 2. Weltkrieg zunächst nicht möglich, "Die Pavelsbacher" wieder aufleben zu lassen.
Deshalb lud Josef Fries in 1954 mehrere Jugendliche nach sich zu Hause ein (Hs.Nr. 88 - Cäciliastr. 27) und prüfte sie auf ihre musikalische Begabung hin. Immerhin sechzehn dieser Jungen wiesen entsprechende musikalische Veranlagungen auf, so dass Josef Fries mit den Eltern dieser Jungs das Gespräch suchte.
Nachdem die Eltern dieser Jugendlichen ihr Einverständnis gegeben hatten, wurden für diese "Musikschüler" teils neue und teils gebrauchte Musikinstrumente angeschafft.
Zunächst begann Josef Fries damit, seinen Schülern die Grundbegriffe der Musik näher zu bringen. Das geduldige, jahrelange Üben mit den einzelnen Jugendlichen, in geschlossenen Registern und mit der gesamten Gruppe zahlte sich dann in 1958 - bei dem ersten großen Auftritt anlässlich der Fahnenweihe des pavelsbacher Kriegervereins - aus.
Vor diesem Auftritt wurde die neue Blaskapelle zunächst einheitlich eingekleidet. Mit einigen Aushilfkräften zur Verstärkung wurde dann dieses denkwürdige Fest ein großer Erfolg für den Kriegerverein und besonders auch für die "Blaskapelle Pavelsbach".
In den folgenden Jahre etablierte sich "Blaskapelle Pavelsbach" als feste Größe im Ort. Alle kirchlichen Feste wurden von der Blaskapelle mitgestaltet. Auch private (Geburtstags-)Ständchen wurden zuhauf dargebracht und die pavelsbacher Vereine bei ihren Festen und Jubiläen begleitet. Letztlich war der Erfolg der Blaskapelle Pavelsbach - insbesondere auch in der gesamten Umgebung - der Auslöser weiterer Kapellen-Gründungen.
In 1976 wurde die erste - von der pavelsbacher Firma Schaller produzierte - Verstärkeranlage angeschafft und es kam Gesang hinzu. Josef Fries jun. nahm hier das Heft in die Hand und war über Jahre die führende Stimme und Conférencier der Blaskapelle.
Im Mai 1979 konnte dann das 25-jährige Jubiläum auf der Festwiese beim Getränkemarkt Härteis (heute u.a. Ludwigstr. 34 + 36) gefeiert werden. Von Donnerstag den 24.05.1979 bis Sonntag 27.05.1979 spielten die Pavelsbacher und auch befreundete Musikanten auf.
In bester Erinnerung bleibt der Gemeinschaftschor aller Musiker, der am Sonntag den 27.05.1979 um 18:00 Uhr stattfand. Beteiligt waren hier, neben der "Jubelkapelle", die Kapellen aus Stauf, Thannhausen, Pyrbaum, Berngau, Pilsach, Meckenhausen sowie die Stadtkapelle Altdorf. Ein überaus beeindruckender Klangkörper, der von Josef Fries geleitet wurde, überflutete hier das Unterdorf mit mehreren konzertanten Musikstücken.
Im Rahmen dieses Jubiläums ehrte der Nordbayerische Musikbund Mitglieder der Blaskapelle Pavelsbach für ihre langjährige Treue. Für 50 Jahre des musizierens wurde Josef Fries (Brongá Sebb, 88), für 40 Jahre Josef Kratzer (Gradsà Sebb ás Näriáchd) und für 25 Jahre Michael Meier (Fiechálá Michl, 60), Alfons Lukas (Mahl Aüfons, 40), Anton Haubner (Grafm Done, 94), Johann Härtl (Háinà Hannás, 12), Alfons Meyer (Hofnáfriel Aüfons, 34), Johann Hirschmann (Keána Hannás 71) und Josef Hirschmann (Keáná Sebb, 71) geehrt. Zum Abschluss dieser Jubiläumsfeier reichte dann der bisherige Kapellmeister Josef Fries sen. den Dirigentenstab an seinen Sohn Maximilian weiter.
Wie zu Zeiten seines Urgroßvaters Sebastian Fries, musizierten in den Folgejahren auch die fünf Kinder des "Gründungsvaters" Josef Fries in der Blaskapelle. Hinzu kamen dann später zweitweise noch sechs Enkelkinder, so dass die Familie Fries über einen längeren Zeitraum einen Großteil der Pavelsbacher Musikanten stellte.
Über Jahre - und teilweise auch heute noch - standen als feste Termine die Kirchweihen in Pyrbaum, Köstlbach, Rocksdorf, Wettenhofen, Sulzbürg, Mühlhausen und Hofen auf dem Spielplan der Blaskapelle. Auch im "fränkischen" - ob in Roßtal, Großweismannsdorf, Obermichelbach oder auch in Nürnberg - machten sich die "Pavelsbacher" einen Namen.
Rotkreuz-Gruppe Pavelsbach (von Wolfgang Fries) [6]
Am 01.06.1970 wurde die Rotkreuz-Gruppe Pavelsbach aus der Taufe gehoben und vom Gruppenführer Hirsch Maximilian (Hs. Nr. 9 Ha+nsl Max) geleitet. Die Gruppen aus Pavelsbach und Heng bildeten organisatiorisch den Sanitätszug Postbauer-Heng, der wiederum der Kolonne Neumarkt angehört. Ab 1972 wurde mit der Sanitätsausbildung begonnen.
v.l.: Müller Günter (31 später Berngau), Hinterkausen Georg (Ma13), Hirsch Werner (45), Renner Johann (68), Hirsch Betty (geb. Pröll 30), Kneißl Heide (geb. Hoppmann, Hoi), Brandl Eduard (44), Stich Josefine (geb. Schlierf Cä17), Distler Herbert (Cä 5), Renner Beate (geb. Sieberts 68), Rinn Richard (Cä21), Lukas Richard (16), Lyschik Alfred (Fl9), Hirsch Oswald, Brandl Willi (Pa23)
Aber auch bereits in den Jahren davor war das Rote Kreuz in Pavelsbach aktiv und hat (meist im Vereinshaus - aber auch beim Kesslwiád) Erste-Hilfe-Kurse abgehalten.
Wie Fotos aus den späten 1960ern zeigen, waren die Pavelsbacher mit Feuereifer bei der Sache.
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Quellen und Einzelnachweise:
[1] Protokollbuch des Vereins katholischer landwirtschaftlicher Arbeiter in Pavelsbach
[2] Schriftwechsel der beiden Expositi mit dem Generalvikariat Eichstätt (gemäß vorliegenden Kopien)
[3] Festschriften zu den 90 und 100-jährigen Gründungsjubiläen des Schützenvereins
[4] Festschrift der Blaskapelle Pavelsbach zum 25-jährigen Gründungsjubiläum 1979
[5] Zeitungsartikel NN und Neumarkter Tagblatt vom 31.05.1979
[6] Beiträge zur Heimatpflege 1 / Markt Postbauer-Heng / von Ortsheimatpfleger Josef Lobenhofer