Pfarrgemeinde Pavelsbach, gestern und heute

(von Hans Pröpster und Wolfgang Fries) 

Ein besonderes "Vergelt's Gott" gilt dem Diözesanarchiv Eichstätt. Erst durch die Unterstützung der netten Mitarbeiter des Diözesanarchivs Eichstätt konnte diese Website mit substanziellen Inhalten gefüllt werden.


Die pavelsbacher Pfarrgeschichte und die Geistlichen Pavelsbachs: [1]   [2]  [3]  [5]  [7]  [8]

Die Stiftungsurkunde des Heinrich Plank, Chorherr zu St. Johann in Regensburg und Pfarrer von Essing (bei Riedenburg), datiert auf den 02.02.1438, weist den Baubeginn einer ersten Kapelle zu Pavelsbach nach. "Zu nutz der beiden Dörfer (Ober- und Niederpavelsbach), die sich verpflichtet haben, einem Frühmesser Gemach, Hausung, Herberg, Stadel und Hofreut zu bereiten und mit allen Sachen zu fertigen". Als Besoldung stiftet er 5 Pfund 60 Pfennig Regenburger ewig Gilt . [2] [8]
Dafür musste ihm der Frühmesser ein bis zweimal wöchentlich in einer Seelenmesse gedenken. Ferner hat der Frühmesser einmal wöchentlich in der Kapelle zu Kyrstetten (der Kappl) eine Messe zu lesen.  
[2] [8]

Nach der Errichtung des ersten Gotteshauses und des Pfarrhofs in 1438, wurde Pavelsbach von sog. Frühmessern versehen, die von obiger Stiftung des Heinrich Plank profitierten. Dies waren:
[5]

Zeitraum

Name des Geistlichen

Weitere Informationen

1438-1455

Scheuthner Peter

Erster pavelsbacher Geistlicher

1455-1480 

Plank Ulrich  (v. Neumarkt)                       


1480-1513

Axter Michael


1513-1523

Scheuchner Peter             


1525-1535

Plank Willibald


1535-1555

Setzer Johann


1555-1558


Auring Jobst (vereheirateter Frühmesser)

In 1556 wurde ihm ein ehelich Kind geboren.


Danch folgten die Jahren der kirchlichen Eigenständigkeit, der zu dieser Zeit protestantisch gewordenen Pfarrei Pavelsbach

Gemäß Mayerhöfer [7] wurde das 1438 gestiftete Beneficium des Heinrich Plank in 1558 hierzu in Pfarrvermögen umgewandelt. Dabei sind "4 Hüblergütchen (Kleinbauern) zu Pavelsbach wie auch Kyrstetten und die Capell zu St. Cäcilien mit aller ihrer Ein- und Zugehör an Wismat (Wiesenflächen) und Feld dem Pfarrer zu Pavelsbach zugelegt worden."

Ein Bericht aus diesem Jahre beschreibt das gesamte Einkommen der Pfarrei Pavelsbach. Dieses bestand "in 24 Metzen Korn (1 Metzen ~ ca. 37 Liter), 4 Schöber Stroh vom Kloster Seligenporten, dem Ertrag von 2 Tagwerk Wiesen bei Tirolsberg, 2 Tagwerk Wiesen bei Röckersbühl, 1 Tagwerk Wiesen auf der Lache bei Pefelsbach, 1 Tagwerk Wiese genannt die Hölzelwiese und eine Wiese, so das Sehnspach genannt wird; an Geld auf Walpurgis 13 Gulden Zins von den 260 Gulden Heiligengeld" (dem ursprünglichen Stiftungsvermögen des Heinrich Plank).

Die beiden pavelsbacher Heiligenpfleger gaben darüber hinaus "jährlich ihrem Pfarrer 7 Gulden für die Predigten an den hohen Festen, welche vor Zeiten ein Pfarrer von Berngau eingenommen und darum an den genannten Tagen gepredigt hat."

Auf "Ansuchen" des Pfarrers Theodor Ziegelmair kam ab 1603 vom "Kirchenrath zu Amberg" eine weitere Zahlung von 30 Gulden, "welche Hr. Inspektor zu Weidenwang alle Jahre zu Lichtmeß dem Pfarrer zu Pefelsbach zustellet".

Anmerkung: Bei den 260 Gulden Heiligengeld (Stiftung aus 1438) dürfte es sich um Florentiner Gulden mit einer Kaufkraft von heute ca. 200.000,00 € gehandelt haben. Das jährliche Gesamteinkommen des pavelsbacher Pfarrers belief sich ab dem Jahre 1603 insgesamt auf 50 Gulden (mit einer heutigen Kaufkraft von rd. 38.000,00 €!!!!). Nachdem der Priester im Pfarrhof mietfrei wohnen durfte, und er ferner die oben genannten Naturalien erhielt, war der pavelsbacher Geistliche wirtschaftlich sehr gut versorgt.   (Die heutige Kaufkraft des Florentiner Guldens wurde im Internet mittels des Mittelalter Rechners errechnet.)


In der Zeit der kirchlichen Eigenständigkeit von 1558 bis 1626 wurde der Ort von nachstehenden Geistlichen betreut:

Zeitraum

Name des Geistlichen

Weitere Informationen

1558

Zinscher Johann

In 1558 wurde ihm ein ehelich Kind geboren.

1566

Hartlieb Wolfgang (lutherischer Pfarrer)


1567 folgende

Limbacher Konrad


1578

........................ Christoph


1582

Waldmann Leonhard


...........-1582

Günther Nikolaus


1583

Stolz Anastasius


1584

Wendel Hannibal


1585 folgende

Wagner Andreas


1587-1589

Krauss Georg


1593-1600

Berkringer Leonhard (calvinistischer Pfarrer)


1602-1608

Ziegelmair Theodor (calvinistischer Pfarrer)   

Wiederaufbau der Kirche St. Cäcilia / Verlegung des Friedhofs zur Kappl

1609-1615

Weichselreuter Michael (calv. Pfarrer)


16......-1616

Hegius Johannes

Verheiratet mit Frau Johanna Braunholzer

1616-1619

Anwander Achatius (calv. Pfarrer)

Seine Frau Susanna gebar ihm eine Tochter Magareth am 29. November 1618.

1616-..........

Scotus David


1619-1622

Döring Christoph (calv. Pfarrer)


1622

Gibrich Johann


1624-1626

Zeilner Johann Georg (calv. Pfarrer)

Am 10. Juli 1624 wurde ihm ein Sohn geboren und Johann benannt.

Anmerkung: Die auffälligen Überschneidungen der Zeiträume deutet darauf hin, dass in Pavelsbach teilweise gleichzeitig Pfarrer und Diakone tätig waren. Leider ist dies archivalisch bislang nicht nachweisbar. [1]


Bereits 1602 hat der calvinistische Pfarrer Theodor Ziegelmair den Friedhof zur "Kappl" verlegt, weil der "Freithof bei der Kirche St. Leonhard zu naß war. Jeder Bauer im obern Dorf wie im untern hat 1 Pfund, jeder Hübler 1/2 Gulden aus gutem Willen beigesteuert."  1602 wurde dann Elisabeth Röcklsteiner, "eine Jungfrau von 50 Jahren zuerst in dem neuaufgerichteten Gottesacker zur Erde bestattet."


Nach der Rekatholisierung in 1626 wurde die Selbständigkeit aufgehoben und Pavelsbach wurde wieder der Pfarrei Möning als Filiale zugeordnet. 

Nach 188 Jahren mit eigenem Geistlichen, ist ab 1626 für Pavelsbach kein eigener Priester mehr nachgewiesen. Der in 1438 errichtete pavelsbacher Pfarrhof wurde in der Folgezeit (nachweisbar von 1661 bis 1880 13 ) als Schulhaus genutzt und stand bis in die 1970er - wenn auch im Laufe der Jahrhunderte immer wieder renoviert und umgebaut - im Ortszentrum Pavelsbachs in der Leonhardstr. 2.  Die Stiftung des Heinrich Plank von 1438 hingegen dürfte im Dreißigjährigen Krieg vernichtet worden sein.

Nachstehend die möninger Geistlichen, die nach der Rekatholisierung u.a. für Pavelsbach zuständig waren: [7]

Zeitraum

Name des Geistlichen

Weitere Informationen

1626-1627

Pirlaus Christoph

Er wurde vom Diakon Faber Thomas unterstützt.

1627-1632

Kraus Georg

Der Pfarrhof war kaum bewohnbar und wurde für 1000 Gulden renoviert. Der Stadel wurde vom Kloster Seligenporten neu erbaut. Ab 1630 musste der möninger Pfarrer auch die Pfarrei Seligenporten versehen.  Die Gesamtpfarrei erstreckte sich somit auf Möning, Rohr, Pavelsbach, Kittenhausen, Richthof, Asselschwang, Reckenstetten, Schwarzach, St. Cäcilia, Rengersricht, Seligenporten, Dirnhof, Dennenlohe, Brikenlach und Neuhof.

1633-1637

Girisch Johann

Der aus Kemnath in der Oberpfalz stammende Priester hat von 1634 bis 1636 keinerlei Sakramente gespendet. Es wird vermutet, das er vom schwedischen General Gurstaf Horn als Geisel genommen wurde. Das gleiche Schicksal soll die Pfarrer von Lauterhofen, Deining, Berngau und Sindelbach sowie den Kaplan von Neumarkt ereilt haben.

1637-1639

Schum Abraham


1640-1642

Weiß Georg

Die Pfarrei Heng mit den Orten Postbauer, Kemnath, Buch und Kesselbach wird ebenfalls auf Möning übertragen. (Noch bis 1636 hielt sich in Heng der protestantische Glaube)

1642-1645

Kohl Johannes

Der Pfarrer verstarb im Amt. Mit dem Nachlass des Priesters wurde u.a. ein silberner Kelch erstanden, der noch im 19. Jahrhundert in Möning benutzt wurde.

1646-1656

Hönig Ignaz


1656-1658

Müller Johann Conrad

1658-1662 Sperl Adam /  1662-1668 Epple Ludwig / 1668-1669 Höfler Johann / 1669-1671 Löffler Johann / 1671-1674 Alter Johann

1674-1685

Lausner Andreas

Mit spezieller Vollmacht des Weihbischofs Ludwig Benz des Fürstbischofs Marquard II Schenk von Castell hat Pfarrer Lausner am Feste der hl. Mutter Anna 1682 die wieder hergestellte Kirche St. Cäcilia (die Kappl) geweiht.

1685-1712

Hübner Johann Christopf

Der gebürtige Neumarkter starb im Amt. Unterstützt wurde er vom Kapuziner Pater Ambrosius von Landshut. Im Jahre 1691 wurde die Filiale Heng von der Pfarrei Möning abgetrennt und der Pfarrei Pölling zugeordnet. Am 01.05.1696 wurde dann auch Seligenporten abgetrennt und mit einem eigenen Pfarrer besetzt.

1712-1719

Sandtner Johann

1719-1727 Rumpf Adam Anton / 1727-1728 Brein Johann Willibald

1728-1741

Schilcher Johann Michael

Unter ihm wurde die Kirche St. Leonhard in den Jahren 1736 und 1737 neu errichtet. Hierfür wurden auch Jahrtagskapitalien der Kirchen St. Cäcilia und St. Markus in Rohr verwandt.

1741-1752

Heckel Georg Anton

1752-1757 Hell Franz Jakob / 1757-1779 Holzinger Andreas / 1779-1783 Gulden Heinrich / 1783-1801 Urban Georg Barholomäus / 1802-1805 Enhuber Max Joseph / 1805-1813 von Enhuber Tobias / 1813-1826 Greiner Johann Nepomuk / 1827-1833 Merl Johann Evangelist

1833-1838

Angerbauer Johann Ev.

Unter ihm wurde die möninger Pfarrkirche um 23 Fuß in westlicher Richtung verlängert. Die Kosten wurden nur (widerwillig) von den Möningern, Asselschwangern und Kittenhausenern getragen, da sich Pavelsbach und Rohr geweigert hatten, sich an diesen Kosten zu beteiligen.

1838-1841

Amend Joseph

1842-1848 Altschäffl Lorenz / 1848-1857 Janisch Eduard

1857-

Mayerhöfer Nikolaus

Der vorerst letzte möninger Pfarrer, der auch Pavelsbach betreute. Er hat die Kirche St. Cäcilia renoviert.


Bischof Franz Leopold

Am 18.07.1867 errichtete dann Bischof Franz Leopold Freiherr von Leonrod die Expositur Pavelsbach.

Pfarrhof 1913

Der Bauplatz für das Expositurhaus wurde von den Eheleuten Michael und Sabina Ochsenkehl (Hs.Nr. 65 Maddásbauán) gestiftet. In 1870 hat dann die Gemeinde Pavelsbach das Expositurhaus errichtet.

"Mit großer Freude holte die ganze Expositurgemeinde den ersten Expositus an einem regnerischen Novembertag 1870 von Seligenporten (dort war Karl Pfaller Pfarrprovisor) in feierlicher Prozession mit Kreuz und Fahne und Himmel ein." 

Folgende Geistliche wurden seither zur Seelsorge bestellt:

Zeitraum

Name des Geistlichen  (Geburt/Tod und Info)

Foto (soweit vorhanden)

1870-1873

Pfaller Karl (1835 in Enkering -1906 in Kinding)
Priesterweihe 1859 / 1959-60 Kaplan Lauterhofen / 1860-63 Kaplan Walting / 1863 Pfarrprovisor Titting / 1863-65 Kaplan Hilpoltstein / 1865-67 Beichtvater Kloster Gnadenthal Ingolstadt / 1867 Benefiziumprovisor u. l. Frau Ingolstadt und Altendorf / 1868 Wallfahrtskaplan Habsberg / 1868-69 Pfarrprovisor Reichertshofen / 1869 Pfarrprovisor Sondersfeld + Meckenhausen / 1869-70 Jesuitennovize Gorheim / 1870-71 Pfarrprovisor Seligenporten / 1871-73 Expositus Pavelsbach / 1873-83 Pfarrer Liebenstadt / 1883-87 Pf. Staufersbuch / 1887-1906 Pf. Kinding


1873-1877

Baumann Anton ( 1840 in Heideck - 1922 in Eichstätt)  Priesterweihe 1865 / 1865 Kaplan Pfraunfeld + Möckenlohe + Walting / 1866 Kaplan in Walting / 1867 Kapl. Großenried / 1868 Kapl. Breitenbrunn + Bergau / 1869-1871 Kapl. Monheim / 1872 PfarrprovisorGundelsheim / 1873 Pfarrrpr. Flotzheim / 1873-1877 Expositus Pavelsbach / 1877 Pfarrprov. Litzlohe / 1877-1908 Pfarrer in Ammerfeld / 1908-1922 Kommorant in Eichstätt


1877-1880

Auernhammer Johann Baptist (1842 in Mannholz - 1907 Nassfels) Priesterweihe 1869 / 1869-70 Kaplan Gundolding / 1870-72 Raitenbuch / 1872-74 Stöckelsberg / 1874-75 Kastl / 1875-77 Expositus Abertshausen / 1877-80 Pavelsbach / 1880-85 Pfarrer Rögling / 1885-1907 Pf. Nassfels / 1901-03 Kammerer / 1903-07 Dekan 


1880-1883

Finsterer Johann Evangelist (1853 in Velburg - 1940 Neuburg) Priesterweihe 1877 / 1877 Kaplan Illschwang / 1877-80 Plankstetten / 1180-83 Expositus Pavelsbach / 1883 Pfarrprovisor Abertzhausen / 1883-85 Pfarrer Mühlhausen / 1885-89 Pf. Pfraunfeld / 1889-94 Großlellefeld / 1894-1926 resigniert 


1883-1885

Ehrnschwender Joseph (1853 in Eichstätt - 1926 Möckenlohe) Priesterweihe 1878 / 1878-80 Kaplan Schambach / 1880-81 Berngau / 1881-83 Pfarrprovisor Weinsfeld / 1883-85 Expositus Pavelsbach / 1885-99 Pfarrer Wettstetten / 1899-1926 Pf. Möckenlohe


1887-1888

Merkl Georg (1856 in Königstein - 1923 Prüll / Bt. Regensb.) Priesterweihe 1883 / 1883 Kaplan Illschwang / 1883-85 Wemding / 1886 Allersberg + Breitenbrunn / 1887-88 Expositus Pavelsbach / 1888 infirm. / 1888-1926 Karthause Prüll)


1888

Frehe Edmund (1854 in Potsdam - 1925 Burggriesbach) Priesterweihe 1880 / 1880-83 Kaplan Lauterhofen / 1883-84 Pfarrprovisor Sulzbürg / 1884-85 Expositus Aberzhausen / 1885-87 Pfarrprovisor Zell / 1888 Expositus Pavelsbach / 1888-1890 Pfarrkurat Öning / 1890-1891 / Pfarrprovisor Staadorf / 1891-1925 Pfarrer Burggriesbach


1888-1889

Brandl Alois (1858 in Schwarzach - 1889 Pavelsbach)  Priesterweihe 1885 / 1885-86 Kaplan Kinding / 1886-87 Monheim / 1887-88 Pfarrprovisor Pleinfeld / 1888-89 Expositus Pavelsbach - im Pfarrhaus Pavelsbach verstorben / begraben im Familiengrab auf dem Friedhof Möning


1889-1893

Philipps Gottfried (1860 in Urbach (Köln-Porz) - 1913 Oberfahlheim) Priesterweihe 1885 / 1886-87 Kaplan Pfahldorf / 1887 Habsberg / 1887-89 Expositus Albertshausen / 1889-93 Pavelsbach / 1893 Heng / 1894-1900 Pfarrer Unterliezheim (Bt. Augsb.) / 1900-13 Pf. Oberfahlheim (Bt. Ausgsb.

(Umfangreiche Renovierung der Kirche St. Leonhard in 1892)

[12]

1894

Schmelzer Clemens (1863 Berching - 1944 Berching)                  Priesterweihe 1888 / 1888 Kaplan Kipfenberg / 1888-89 Hilpoltstein / 1889-1893 1 Kaplan z.u.l. Frau Ingolstadt / 1894 Expositus Pavelsbach + Heng / 1894-96 Pfarrer Fiegenstall / 1896-1902 Pf. Röttenbach / 1902-1936 Kommorant Berching


1895-1896

Arnold Johann Baptist (1869 in Großweingarten - 1953 Eichstätt)  Priesterweihe 1893 / 1893-1894 Kaplan Waldkirchen / 1894-95 Pfarrprovisor Heideck / 1895-96 Expositus Pavelsbach / 1896-97 Pfarrrpovisor Morsbach + Neumarkt + Preit / 1897-1920 Pfarrer Wolferstadt / 1920-27 Pf. Pölling / 1927-39 Kommorant Eichstätt / 1939-41 Benefiziat Eichstätt


1897

Oeder Michael (1869 in Nürnberg - 1906 Heimbach)   Priesterweihe 1896 / 1896-97 Kaplan Breitenbrunn / 1897 Expositus Pavelsbach / 1897-1898 Pfarrprovisor Allersberg / 1898 Eitensheim / 1898-1899 Kaplan Greding / 1899-1901 Herrieden / 1901 Pfarrprovisor Pollenfeld / 19041-06 Pfarrer Heimbach


1898-1901

Bertele Leopold (1870 in Weißenstein (BW) - 1949 Geislingen (BW)) Priesterweihe 1895 / 1895 Kaplan Kipfenberg / 1895-96 Breitenbrunn / 1896-1898 Expositus Aberzhausen / 1898-1901 Pavelsbach / 1901-02 Pfarrer St. Veit / 1902-34 Kommorant in Weißenstein


1901-1903

Rindfleisch Alois (1872 in Hagenacker - 1908 Fiegenstall)  Priesterweihe 1897 / 1897-98 Kaplan Monheim / 1898-99 Wemding / 1899-1900 Hagsbronn / 1900-01 Pfarrprovisor  Dörnsdorf / 1901-1903 Expositus Pavelsbach / 1903-1908 Pfarrer Fiegenstall


1903-1904

Baumgärtner Sebastian (1875 in Sickersdorf - 1950 Rauenzell) Priesterweihe 1898 / 1898-1901 Kaplan Greding / 1901-02 Pfarrprovisor Heideck + Röttenbach + Heideck / 1903-04 Expositus Pavelsbach / 1904-21 Pfarrer Morsbach / 1921-28 Pf. Rauenzell


1904-1909

Schwenzl Josef (1876 in Oberösbach - 1953 Sondersfeld)  Priesterweihe 1902 / 1902 Kaplan Eutendorf / 1902-03 Holnstein / 1903 Obermässing + Hilpoltstein / 1903-04 Pfarrprovisor Eutenhofen / 1904-1909 Expositus Pavelsbach / 1909-1953 Pfarrer Sondersfeld

(Fahnenweihe des Arbeitervereins am 20.08.1905)


1909-1916

Ledl Josef (1878 in Bergheim - 1958 Lengenfeld)              Priesterweihe 1904 / 19904-06 Kaplan Velburg / 1906-1909 Expositus Trautmannshofen / 1909-1916 Pavelsbach / 1916-33 Pfarrer Ammerfeld / 1933-58 Benefiziat in Lengenfeld


1919

Mayer Michael (1883 in Theissing - 1969 Forchheim)           Priesterweihe 1909 / 1909 Kaplan in Hofstetten / 1909-12 Pfarrprovisor Lauterhofen / 1912-1919 Expositus Thann / 1919 Pavelsbach / 1920+1926 Pfarrer Neukirchen / 1926-53 Kommorant


1920-1924

Heinloth Willibald (1883 in Eurerwang - 1955 Gimpertshausen) Priesterweihe 1910 / 1910 Kaplan Aurach + Waldkirchen / 1910-13 Kaplan Berching / 1913-15 Herrieden / 1915-16 Beilngries / 1916-17 Pfarrprovisor Dietfurt / 1918-20 Freystadt + Mörsdorf / 1920-24 Expositus Pavelsbach / 1924-25 Kommorant / 1925-27 Expositus Thann / 1927-38 Pfarrer Ochsenfeld / 1938-47 Pfarrprovisor in Gimpertshausen / ab 1947 Kommorant

(Fahnenweihe des Kriegervereins im Sommer 1922)

[11] Expositus Heinloth hielt den pavelsbacher Bauersläuten oftmals recht scharfe Predigten. Der Förster und der Lehrer von "Kloster" (mit Beiden war er anscheinend befreundet) hatten ihren Spaß daran, wenn Pfarrer Heinloth seine pavelsbacher Pfarrkinder "rüffelte". An einem Sommersonntag des Jahres 1924 predigte er über die "Halbgebildeten" (und meinte damit wohl die Pavelsbacher). Das war dann auch den Pavelsbachern zuviel. Diese wandten sich an Eichstätt. Expositus Heinloth durfte daraufhin ein halbes Jahr lang keine Messe mehr zelebrieren (~Einkommenseinbuße!!).  Nach dieser Auszeit war die Christmette 1924 der erste Gottesdienst des Expositus Heinloth. Es wird berichtet, dass er diesen Gottesdienst so feierlich gestaltete, dass viele der anwesenden Pavelsbacher vor Rührung weinten. Dennoch erhielt er im Anschluss an seine Zeit in Pavelsbach ein Jahr lang keine neue Pfarrstelle (Kommorant).


1924-1930

Brenner Otto (1894 in Herrieden - 1981 Liebenstadt)             Priesterweihe 1920 / 1920-21 Kaplan Enkering / 1921-24 Kaplan in Roth / 1924-1930 Expositus Pavelsbach / 1930-39 Pfarrer Mitteleschenbach / 1939-46 Benefiziat Spielberg / 1946-71 Liebenstadt

(Wiederaufleben des Arbeitervereins, Errichtung des Vereinshauses und Fahnenweihe des Radfahrvereins Concoria alles in 1928)

[11] Der im Dorf sehr beliebte Expositus besaß nach der Elektrifizierung Pavelsbachs das erste Radio des Ortes. Wenn in der Erntezeit das Radio eine Wetterverschlechterung ankündigte, ging er von Hof zu Hof und warnte die Einwohner Pavelsbachs.


1930-1939

Scheiber Josef (1900 in Obererlbach - 1982 Arberg)                 Priesterweihe 1927 / 1927-30 Kaplan Treuchtlichen / 1930-39 Expositus Pavelsbach / 1939-67 Pfarrer in Arberg

(Gründung des Kirchenchores Pavelsbach)


1939-1953

Bauernfeind Kaspar (1907 in Erkertshofen -1983 Erkertsh.) Priesterweihe 1934 / 1934 Kaplan Wolferstadt / 1934-37 Pfarrprovisor Deining / 1937-39 Jahrsdorf / 1939-53 Expositus Pavelsbach / 1953-82 Pfarrer Eitensheim

(Anfängl. Organisation des Wiederaufbaus Pavelsbachs nach der Bombardierung vom 21.04.1945.)


1953-1963

Stejskal Oskar (1921 Mährischneustadt - 1990 Bad Wörishofen) Priesterweihe 1951 / 1951-54 Kaplan Burgoberbach + Großenried + Ochsenfeld + Eutenhofen / 1954-1962 Expositus Pavelsbach / 1963-1965 Vikar in Marktoberdorf, Wertingen und Rennertshofen / 1966-1981 Pfarren Kissendorf / 1981-1985 Pfarrer in Untermeitigen / Emeritiert am 01.05.1985

(Fahnenweihen Schützen- und Kriegerverein sowie der Feuerwehr; Einweihung Kriegerdenkmal und des ersten Feuerwehrhauses)


1963-1989

Burzdzius Joseph (1924 in Naumiestis (Litauen) - 2016 Neumarkt)  Priesterweihe 1950 / 1954-63 Kaplan Feucht / 1963-1989 Expositus Pavelsbach

(Außen- und Innenrenovierung der beiden pavelsbacher Gotteshäuser)




Seit 1998 verfügt die Expositur Pavelsbach über keinen eigenen Geistlichen mehr und wird seither, wie bereits die Jahrhunderte davor, vom Geistlichen der Pfarrei Möning mitversorgt. [2]


Diese waren bzw. sind

Zeitraum

Name des Geistlichen (Geburt/Tod und Info)

Foto


1989-2003

Johann Gottschalk (1933 in Deinschwang - 2017 Pilsach) Priesterweihe 1962 / 1962-64 Aushilfspfarrer Deining + Günching + Absberg / 1964-67 Kaplan Feucht / 1967-80 Expositus St. Anna Nkt. (Krankenhausseelsorger) / 1980-89 Pfarrer Möning / 1989-2003 mit Expositur Pavelsbach


2003-2011

Albert Beyer (1949 in Ornbau - 2011 Ansbach)                    Priesterweihe 1974 / 1974-77 Kaplan Nbg. Reichelsdorf / 1977-82 Ingolstadt St. Joseph / 1982-92 Pfarrer Königstein / 1992-2003 Pf. Meckenhausen + Weinsfeld / 2003-11 Pf. Möning + Pavelsbach / Begraben in einem sehr gepflegten, speziellen Priestergrab auf dem Friedhof zu Ornbau.


2011-2012

Jürgen Kalb (1962 in Bamberg)                                                          Zunächst Sozialarbeiter in Berlin / Priesterweihe 2006 / ab 2006 Kaplan Nbg. St. Rupert + St. Wunibald / 2011-2012 Pfarrer von Möning + Pavelsbach


2012-2019

Andreas Hanke                                                                                  Priesterweihe 1988 / 1988-2008 Kaplan und anschließen Pfarrer Köningstein  Pf. Büchenbach  Pf. Spalt / 2008-12 Pf. Pfahldorf + Emsing + Altdorf / 2012-2019 Pfarradministrator Möning + Pavelsbach / 2019 Pf. Enkering + Haunstetten + Kinding


2019

Ulrich Schnalzger (1967 in Schecklingen bei Ulm)                         Priesterweihe 2008 / 2008-2019 Pastoralpraktikum in Altenfurt + Kaplan Beilngries + Kapl Herrieden + Pfarrvikar Leinburg / 2019 Pfarradiminstrator Möning + Pavelsbach





Geistliche aus Pavelsbach: [3]

Vielen dürfte nicht bekannt sein, dass auch Pavelsbach zwei Pfarrer und einen Ordenspriester hervorgebracht hat. Dies waren (neben dem Beneditktinerpater Angelus Sturm - siehe Rubrik Personen):

Johann Baptist Gerlitz (Hs.Nr. 14  - Heinrichstr. 19), geb. 21.03.1806, Priesterweihe 1834.

Die Primiz fand am 24.09.1834 in Pavelsbach unter freiem  Himmel statt. Rechts neben dem Eingang der Kirche war ein hoher, schöner Alter errichtet. Links nebem dem Eingang wurde die Kanzel angebracht. Musikalisch umrahmt wurde diese Feier vom pöllinger Schullehrer Stich. Die "Ausspeisung der etlichen 50 Gäste" ging beim Neuwirt vor sich.

Seine weiteren Stationen: Kooperator (Kaplan) in Gelbelsee, Wolferstadt, Peterberg, Velburg, Provisor in Lauterhofen, Kaplan in Plankstetten, Pfarrer von Zell*) ab 1848, dort gestorben am 21.10.1879

Johann Baptist Fries (Hs.Nr. 1 - Simonstr. 2), geweiht 1836.

Am 01.01.1837 fand dann die Primiz in Pavelsbach statt. Prediger war der Hochwürdige Herr Schwarzberger, Pfarrer in Berngau


Kooperator in Thannhausen, Günching, Möning, Eichstätt, Fünfstetten, Stirn, Arberg und Greding.

*) Diözese Regensburg




Ordensleute aus Pavelsbach: [4]  [6]

Nachstehend werden die aus Pavelsbach stammenden Ordenleute  näher beleuchtet:

Hs.Nr.

Hausname

Name

Ort des Wirkens

92

Scháühaus

Ludwig Sturm 1886-1968

Pater Angelus Sturm OSB Benediktinerabtei Metten

(siehe auch Rubrik Personen)

59

Scháusdábáidá

Barbara Buchner   1886-1977 [9]

Schwester Giomara                         Franziskanerinnen in Dillingen           Profeß am 23.04.1919

Von 1913-1918 Arbeit im Kinder-Asyl Gundelfingen. Von 1919-1923 Hausfrau und Köchin in Sendelbach und von 1923-1971 im Missionshaus in Reimlingen. Ab 1971 in Hochaltingen. Ihre Mitschwestern beschrieben sie als eine Schwester von gutem Herzen. [9]

50


Schwengng

Anna Böllet   1887-1953

Schwester Maria-Bonajunkta

52

Fläschmichl

Josef Hofbeck   1896-1986

Bruder Sebald  OSB Schweikelberg
Profeß am 06.01.1923

34

Hofnáfriel

Anna Meyer ?-?

Schwester Donatilla

Orden vom Göttlichen Erlöser

73


Buáchá

Kleesattl Anna 1901-1965

Schwester Maria Ottilie

Blaue Schwester von der hl. Elisabeth

14

Geálidsn

Maria Metzger  1905-1985

Oberin des Elisabethenheims in Deggendorf

Schwester Gerlandina 

Mallersdorfer Schwestern

Profeß am 21.11.1935

Nach dem Besuch der Volksschule 4 Jahre Bauernmagd. In 1931 in den Orden eingetreten und in Offenbach a.d.Queich als Krankenschwester ausgebildet. Von 1941 bis 1949 im Kriegslazarett Altötting. Danach Elisabethenheim Deggendorf. Dort von 1957 bis 1970 und von 1977 bis 1980 Oberin.

15

Schräiná

Theresia Pröll   1909-1982

Trägerin des Bundes-verdienstkreuzes [6]

Schwester Enemundis 

Mallersdorfer Schwestern 

Profeß am 28.05.1936

Oberin im Altenheim Mintraching [6]

51

Kesslwiád

Willibald Muschaweckh  1910-1980 [10]

Bruder Engelmar OSB Münsterschwarzach
Profeß am 13.10.1929

Arbeiter in der Landwirtschaft; musste von 1939-1945 Wehrdienst leisten und wurde dort in Polen, Frankreich, Griechenland, Rußland und Italien eingesetzt. Nach Entlassung aus dem Lazaret wieder in Münsterschwarzach (Kaltenhof). Er wurde bis zu seinem Lebensende von Malaria geplagt. [10]

67

Näwiád

Georg März   1911-1979 [10]

Bruder Herfried (Missionar) OSB Münsterschwarzach begraben in Vryheid (Südafrika)  Profess am 06.12.1930 

Gelernter Gärtner - am 18.11.1934 nach Zululand gesandt. In 1941 von den Briten Interniert. 1944-46 Stationsbruder in Mahlabatini, danach bis 1972 in Twasana. 1972-74 Little Flower Mission in Eshowe, ab 1975 auf Farm auf der Station Dumbe. [10]

51

Kesslwiád

Heinrich Muschaweckh    1912 - ? (als junger Mann beim Schwimmen im Main ertrunken)

Münsterschwarzach
ohne Profeß

24

Schbidsn

Alois Härtl   1912-1992

Bruder Berno OSB Münsterschwarzach
Profeß 08.12.1931 in Münsterschwarzach

69

Uwáda+ffá Hogl

Bogner Maria 1917-?

Vor dem 2. Weltkrieg in einen Orden eingetreten, jedoch noch während des Kriegs wieder ausgetreten. Lebte später in Nürnberg und wurde Mutter einer Tochter.

63

Kesdlà

Theresia Siegert   1922-?

Schwester Maria-Lya

Orden vom Göttlichen Erlöser

Profeß am 08.09.1946

Kindergärtnerin

90

Distlá

Franziska Gärtner   1930-1997


Schwester Luitraud

Orden vom Göttlichen Erlöser 

Profeß 1956

Kindergärtnerin

58

Scháühannásn

Theresia Franziska Rinn   1931-2024

Schwester Bergunda

Orden vom Göttlichen Erlöser

Profeß am 08.09.1954

12

Häinà

Christina Härtl 1932

Schwester Maria Verona

Orden vom Göttlichen Erlöser

Profeß am 19.03.1956




Quellen und Einzelnachweise

[1] Staatsarchiv Amberg; Seligenporten Nr. 8 - ZBKG 5, 225. -VO 30. -

[2] Broschüre 250 Jahre Kirche St. Leonhard Pavelsbach (Herausgeber: Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat Pavelsbach aus 1986 - Autor: Kreisheimatpfleger des Landkreises Neumarkt/Opf. Oberstudienrat Herbert Lang, Neumarkt  

[3] Diözesanarchiv Eichstätt

[4] Dr. Ing. Helmut Bode, Hans Bradl, Hans Pröpster, Paula Pröpster, Jens Liebl: Markt Postbauer-Heng    Seine Geschichte, Geschichten und Ortschaften / Zusammengefasst vom "Arbeitskreis Heimatpflege" / Herausgeber: Markt Postbauer-Heng

[5] Zeitschrift für Kirchengeschichte / Verlage Klotz und Perthes in Gotha / Herausgeber: Sektion für Kirchengeschichte des Deutschen Historikerverbandes / Band aus 1930 Seite 45

[6] Foto und Zeitungsberichte Mittelbayerische Zeitung vom 31.05.1974 und 03.07.1981 - zur Verfügung gestellt von Schw. Cäcilie Beer vom Klosterachrchiv, Klosterberg 1, 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg

[7] Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg (dreitßigster Band) I. Geschichte der Pfarrei Möning von Nikolaus Mayerhöfer, Pfarrer in Grwoßweingarten (früher Möning), Stadtamhof 1874, Durck von Joseph Mahr

[8] Zitate aus: Das Bistum Eichstätt / Historisch-statistische Beschreibung, auf Grund der Literatur, der Registratur des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt sowie der pfarramtlichen Berichte / Franz Xaver Buchner Domkapitular in Eichstätt / Druck und Kommisionsverlag: Ph. Brönner-  & M. Däntler'sche Buchdruckerei / Eichstätt 1937

[9] Fotos und Informationen zur Verfügung gestellt von Schw. Maria Uttenreuther vom Generalrat der Dillinger Franziskanerinnen, Klosterstraße 3, 89407 Dillingen an der Donau

[10] Fotos und Informationen zur Verfügung gestellt von StD P. Dr. Franziskus Büll OSB - Abteiarchivar, Archiv der Benediktinerabtei, 97359 Münsterschwarzach

[11] Aufzeichnungen der Paula Pröpster

[12] Mit kostenpflichtiger Genehmigung durch das Diözesanarchiv des Bistums Augsburg

[13] Beiträge zur Heimatpflege 1 / Markt Postbauer-Heng / von Ortsheimatpfleger Josef Lobenhofer


 















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