Pfarrgemeinde Pavelsbach, gestern und heute
(von Hans Pröpster und Wolfgang Fries)
Ein besonderes "Vergelt's Gott" gilt dem Diözesanarchiv Eichstätt. Erst durch die Unterstützung der netten Mitarbeiter des Diözesanarchivs Eichstätt konnte diese Website mit substanziellen Inhalten gefüllt werden.
Die pavelsbacher Pfarrgeschichte und die Geistlichen Pavelsbachs: [1] [2] [3] [5] [7] [8]
Die Stiftungsurkunde des Heinrich Plank, Chorherr zu St. Johann in Regensburg und Pfarrer von Essing (bei Riedenburg), datiert auf den 02.02.1438, weist den Baubeginn einer ersten Kapelle zu Pavelsbach nach. "Zu nutz der beiden Dörfer (Ober- und Niederpavelsbach), die sich verpflichtet haben, einem Frühmesser Gemach, Hausung, Herberg, Stadel und Hofreut zu bereiten und mit allen Sachen zu fertigen". Als Besoldung stiftet er 5 Pfund 60 Pfennig Regenburger ewig Gilt . [2] [8]
Dafür musste ihm der Frühmesser ein bis zweimal wöchentlich in einer Seelenmesse gedenken. Ferner hat der Frühmesser einmal wöchentlich in der Kapelle zu Kyrstetten (der Kappl) eine Messe zu lesen. [2] [8]
Nach der Errichtung des ersten Gotteshauses und des Pfarrhofs in 1438, wurde Pavelsbach von sog. Frühmessern versehen, die von obiger Stiftung des Heinrich Plank profitierten. Dies waren: [5]
Zeitraum | Name des Geistlichen | Weitere Informationen |
1438-1455 | Scheuthner Peter | Erster pavelsbacher Geistlicher |
1455-1480 | Plank Ulrich (v. Neumarkt) | |
1480-1513 | Axter Michael | |
1513-1523 | Scheuchner Peter | |
1525-1535 | Plank Willibald | |
1535-1555 | Setzer Johann | |
1555-1558 | Auring Jobst (vereheirateter Frühmesser) | In 1556 wurde ihm ein ehelich Kind geboren. |
Danch folgten die Jahren der kirchlichen Eigenständigkeit, der zu dieser Zeit protestantisch gewordenen Pfarrei Pavelsbach.
Gemäß Mayerhöfer [7] wurde das 1438 gestiftete Beneficium des Heinrich Plank in 1558 hierzu in Pfarrvermögen umgewandelt. Dabei sind "4 Hüblergütchen (Kleinbauern) zu Pavelsbach wie auch Kyrstetten und die Capell zu St. Cäcilien mit aller ihrer Ein- und Zugehör an Wismat (Wiesenflächen) und Feld dem Pfarrer zu Pavelsbach zugelegt worden."
Ein Bericht aus diesem Jahre beschreibt das gesamte Einkommen der Pfarrei Pavelsbach. Dieses bestand "in 24 Metzen Korn (1 Metzen ~ ca. 37 Liter), 4 Schöber Stroh vom Kloster Seligenporten, dem Ertrag von 2 Tagwerk Wiesen bei Tirolsberg, 2 Tagwerk Wiesen bei Röckersbühl, 1 Tagwerk Wiesen auf der Lache bei Pefelsbach, 1 Tagwerk Wiese genannt die Hölzelwiese und eine Wiese, so das Sehnspach genannt wird; an Geld auf Walpurgis 13 Gulden Zins von den 260 Gulden Heiligengeld" (dem ursprünglichen Stiftungsvermögen des Heinrich Plank).
Die beiden pavelsbacher Heiligenpfleger gaben darüber hinaus "jährlich ihrem Pfarrer 7 Gulden für die Predigten an den hohen Festen, welche vor Zeiten ein Pfarrer von Berngau eingenommen und darum an den genannten Tagen gepredigt hat."
Auf "Ansuchen" des Pfarrers Theodor Ziegelmair kam ab 1603 vom "Kirchenrath zu Amberg" eine weitere Zahlung von 30 Gulden, "welche Hr. Inspektor zu Weidenwang alle Jahre zu Lichtmeß dem Pfarrer zu Pefelsbach zustellet".
Anmerkung: Bei den 260 Gulden Heiligengeld (Stiftung aus 1438) dürfte es sich um Florentiner Gulden mit einer Kaufkraft von heute ca. 200.000,00 € gehandelt haben. Das jährliche Gesamteinkommen des pavelsbacher Pfarrers belief sich ab dem Jahre 1603 insgesamt auf 50 Gulden (mit einer heutigen Kaufkraft von rd. 38.000,00 €!!!!). Nachdem der Priester im Pfarrhof mietfrei wohnen durfte, und er ferner die oben genannten Naturalien erhielt, war der pavelsbacher Geistliche wirtschaftlich sehr gut versorgt. (Die heutige Kaufkraft des Florentiner Guldens wurde im Internet mittels des Mittelalter Rechners errechnet.)
In der Zeit der kirchlichen Eigenständigkeit von 1558 bis 1626 wurde der Ort von nachstehenden Geistlichen betreut:
Zeitraum | Name des Geistlichen | Weitere Informationen |
1558 | Zinscher Johann | In 1558 wurde ihm ein ehelich Kind geboren. |
1566 | Hartlieb Wolfgang (lutherischer Pfarrer) | |
1567 folgende | Limbacher Konrad | |
1578 | ........................ Christoph | |
1582 | Waldmann Leonhard | |
...........-1582 | Günther Nikolaus | |
1583 | Stolz Anastasius | |
1584 | Wendel Hannibal | |
1585 folgende | Wagner Andreas | |
1587-1589 | Krauss Georg | |
1593-1600 | Berkringer Leonhard (calvinistischer Pfarrer) | |
1602-1608 | Ziegelmair Theodor (calvinistischer Pfarrer) | Wiederaufbau der Kirche St. Cäcilia / Verlegung des Friedhofs zur Kappl |
1609-1615 | Weichselreuter Michael (calv. Pfarrer) | |
16......-1616 | Hegius Johannes | Verheiratet mit Frau Johanna Braunholzer |
1616-1619 | Anwander Achatius (calv. Pfarrer) | Seine Frau Susanna gebar ihm eine Tochter Magareth am 29. November 1618. |
1616-.......... | Scotus David | |
1619-1622 | Döring Christoph (calv. Pfarrer) | |
1622 | Gibrich Johann | |
1624-1626 | Zeilner Johann Georg (calv. Pfarrer) | Am 10. Juli 1624 wurde ihm ein Sohn geboren und Johann benannt. |
Anmerkung: Die auffälligen Überschneidungen der Zeiträume deutet darauf hin, dass in Pavelsbach teilweise gleichzeitig Pfarrer und Diakone tätig waren. Leider ist dies archivalisch bislang nicht nachweisbar. [1]
Bereits 1602 hat der calvinistische Pfarrer Theodor Ziegelmair den Friedhof zur "Kappl" verlegt, weil der "Freithof bei der Kirche St. Leonhard zu naß war. Jeder Bauer im obern Dorf wie im untern hat 1 Pfund, jeder Hübler 1/2 Gulden aus gutem Willen beigesteuert." 1602 wurde dann Elisabeth Röcklsteiner, "eine Jungfrau von 50 Jahren zuerst in dem neuaufgerichteten Gottesacker zur Erde bestattet."
Nach der Rekatholisierung in 1626 wurde die Selbständigkeit aufgehoben und Pavelsbach wurde wieder der Pfarrei Möning als Filiale zugeordnet.
Nach 188 Jahren mit eigenem Geistlichen, ist ab 1626 für Pavelsbach kein eigener Priester mehr nachgewiesen. Der in 1438 errichtete pavelsbacher Pfarrhof wurde in der Folgezeit (nachweisbar von 1661 bis 1880 13 ) als Schulhaus genutzt und stand bis in die 1970er - wenn auch im Laufe der Jahrhunderte immer wieder renoviert und umgebaut - im Ortszentrum Pavelsbachs in der Leonhardstr. 2. Die Stiftung des Heinrich Plank von 1438 hingegen dürfte im Dreißigjährigen Krieg vernichtet worden sein.
Nachstehend die möninger Geistlichen, die nach der Rekatholisierung u.a. für Pavelsbach zuständig waren: [7]
Zeitraum | Name des Geistlichen | Weitere Informationen |
1626-1627 | Pirlaus Christoph | Er wurde vom Diakon Faber Thomas unterstützt. |
1627-1632 | Kraus Georg | Der Pfarrhof war kaum bewohnbar und wurde für 1000 Gulden renoviert. Der Stadel wurde vom Kloster Seligenporten neu erbaut. Ab 1630 musste der möninger Pfarrer auch die Pfarrei Seligenporten versehen. Die Gesamtpfarrei erstreckte sich somit auf Möning, Rohr, Pavelsbach, Kittenhausen, Richthof, Asselschwang, Reckenstetten, Schwarzach, St. Cäcilia, Rengersricht, Seligenporten, Dirnhof, Dennenlohe, Brikenlach und Neuhof. |
1633-1637 | Girisch Johann | Der aus Kemnath in der Oberpfalz stammende Priester hat von 1634 bis 1636 keinerlei Sakramente gespendet. Es wird vermutet, das er vom schwedischen General Gurstaf Horn als Geisel genommen wurde. Das gleiche Schicksal soll die Pfarrer von Lauterhofen, Deining, Berngau und Sindelbach sowie den Kaplan von Neumarkt ereilt haben. |
1637-1639 | Schum Abraham | |
1640-1642 | Weiß Georg | Die Pfarrei Heng mit den Orten Postbauer, Kemnath, Buch und Kesselbach wird ebenfalls auf Möning übertragen. (Noch bis 1636 hielt sich in Heng der protestantische Glaube) |
1642-1645 | Kohl Johannes | Der Pfarrer verstarb im Amt. Mit dem Nachlass des Priesters wurde u.a. ein silberner Kelch erstanden, der noch im 19. Jahrhundert in Möning benutzt wurde. |
1646-1656 | Hönig Ignaz | |
1656-1658 | Müller Johann Conrad | 1658-1662 Sperl Adam / 1662-1668 Epple Ludwig / 1668-1669 Höfler Johann / 1669-1671 Löffler Johann / 1671-1674 Alter Johann |
1674-1685 | Lausner Andreas | Mit spezieller Vollmacht des Weihbischofs Ludwig Benz des Fürstbischofs Marquard II Schenk von Castell hat Pfarrer Lausner am Feste der hl. Mutter Anna 1682 die wieder hergestellte Kirche St. Cäcilia (die Kappl) geweiht. |
1685-1712 | Hübner Johann Christopf | Der gebürtige Neumarkter starb im Amt. Unterstützt wurde er vom Kapuziner Pater Ambrosius von Landshut. Im Jahre 1691 wurde die Filiale Heng von der Pfarrei Möning abgetrennt und der Pfarrei Pölling zugeordnet. Am 01.05.1696 wurde dann auch Seligenporten abgetrennt und mit einem eigenen Pfarrer besetzt. |
1712-1719 | Sandtner Johann | 1719-1727 Rumpf Adam Anton / 1727-1728 Brein Johann Willibald |
1728-1741 | Schilcher Johann Michael | Unter ihm wurde die Kirche St. Leonhard in den Jahren 1736 und 1737 neu errichtet. Hierfür wurden auch Jahrtagskapitalien der Kirchen St. Cäcilia und St. Markus in Rohr verwandt. |
1741-1752 | Heckel Georg Anton | 1752-1757 Hell Franz Jakob / 1757-1779 Holzinger Andreas / 1779-1783 Gulden Heinrich / 1783-1801 Urban Georg Barholomäus / 1802-1805 Enhuber Max Joseph / 1805-1813 von Enhuber Tobias / 1813-1826 Greiner Johann Nepomuk / 1827-1833 Merl Johann Evangelist |
1833-1838 | Angerbauer Johann Ev. | Unter ihm wurde die möninger Pfarrkirche um 23 Fuß in westlicher Richtung verlängert. Die Kosten wurden nur (widerwillig) von den Möningern, Asselschwangern und Kittenhausenern getragen, da sich Pavelsbach und Rohr geweigert hatten, sich an diesen Kosten zu beteiligen. |
1838-1841 | Amend Joseph | 1842-1848 Altschäffl Lorenz / 1848-1857 Janisch Eduard |
1857- | Mayerhöfer Nikolaus | Der vorerst letzte möninger Pfarrer, der auch Pavelsbach betreute. Er hat die Kirche St. Cäcilia renoviert. |
Am 18.07.1867 errichtete dann Bischof Franz Leopold Freiherr von Leonrod die Expositur Pavelsbach.
Der Bauplatz für das Expositurhaus wurde von den Eheleuten Michael und Sabina Ochsenkehl (Hs.Nr. 65 Maddásbauán) gestiftet. In 1870 hat dann die Gemeinde Pavelsbach das Expositurhaus errichtet.
"Mit großer Freude holte die ganze Expositurgemeinde den ersten Expositus an einem regnerischen Novembertag 1870 von Seligenporten (dort war Karl Pfaller Pfarrprovisor) in feierlicher Prozession mit Kreuz und Fahne und Himmel ein."
Folgende Geistliche wurden seither zur Seelsorge bestellt:
Zeitraum | Name des Geistlichen (Geburt/Tod und Info) | Foto (soweit vorhanden) |
1870-1873 | Pfaller Karl (1835 in Enkering -1906 in Kinding) | |
1873-1877 | Baumann Anton ( 1840 in Heideck - 1922 in Eichstätt) Priesterweihe 1865 / 1865 Kaplan Pfraunfeld + Möckenlohe + Walting / 1866 Kaplan in Walting / 1867 Kapl. Großenried / 1868 Kapl. Breitenbrunn + Bergau / 1869-1871 Kapl. Monheim / 1872 PfarrprovisorGundelsheim / 1873 Pfarrrpr. Flotzheim / 1873-1877 Expositus Pavelsbach / 1877 Pfarrprov. Litzlohe / 1877-1908 Pfarrer in Ammerfeld / 1908-1922 Kommorant in Eichstätt | |
1877-1880 | Auernhammer Johann Baptist (1842 in Mannholz - 1907 Nassfels) Priesterweihe 1869 / 1869-70 Kaplan Gundolding / 1870-72 Raitenbuch / 1872-74 Stöckelsberg / 1874-75 Kastl / 1875-77 Expositus Abertshausen / 1877-80 Pavelsbach / 1880-85 Pfarrer Rögling / 1885-1907 Pf. Nassfels / 1901-03 Kammerer / 1903-07 Dekan | |
1880-1883 | Finsterer Johann Evangelist (1853 in Velburg - 1940 Neuburg) Priesterweihe 1877 / 1877 Kaplan Illschwang / 1877-80 Plankstetten / 1180-83 Expositus Pavelsbach / 1883 Pfarrprovisor Abertzhausen / 1883-85 Pfarrer Mühlhausen / 1885-89 Pf. Pfraunfeld / 1889-94 Großlellefeld / 1894-1926 resigniert | |
1883-1885 | Ehrnschwender Joseph (1853 in Eichstätt - 1926 Möckenlohe) Priesterweihe 1878 / 1878-80 Kaplan Schambach / 1880-81 Berngau / 1881-83 Pfarrprovisor Weinsfeld / 1883-85 Expositus Pavelsbach / 1885-99 Pfarrer Wettstetten / 1899-1926 Pf. Möckenlohe | |
1887-1888 | Merkl Georg (1856 in Königstein - 1923 Prüll / Bt. Regensb.) Priesterweihe 1883 / 1883 Kaplan Illschwang / 1883-85 Wemding / 1886 Allersberg + Breitenbrunn / 1887-88 Expositus Pavelsbach / 1888 infirm. / 1888-1926 Karthause Prüll) | |
1888 | Frehe Edmund (1854 in Potsdam - 1925 Burggriesbach) Priesterweihe 1880 / 1880-83 Kaplan Lauterhofen / 1883-84 Pfarrprovisor Sulzbürg / 1884-85 Expositus Aberzhausen / 1885-87 Pfarrprovisor Zell / 1888 Expositus Pavelsbach / 1888-1890 Pfarrkurat Öning / 1890-1891 / Pfarrprovisor Staadorf / 1891-1925 Pfarrer Burggriesbach | |
1888-1889 | Brandl Alois (1858 in Schwarzach - 1889 Pavelsbach) Priesterweihe 1885 / 1885-86 Kaplan Kinding / 1886-87 Monheim / 1887-88 Pfarrprovisor Pleinfeld / 1888-89 Expositus Pavelsbach - im Pfarrhaus Pavelsbach verstorben / begraben im Familiengrab auf dem Friedhof Möning | |
1889-1893 | Philipps Gottfried (1860 in Urbach (Köln-Porz) - 1913 Oberfahlheim) Priesterweihe 1885 / 1886-87 Kaplan Pfahldorf / 1887 Habsberg / 1887-89 Expositus Albertshausen / 1889-93 Pavelsbach / 1893 Heng / 1894-1900 Pfarrer Unterliezheim (Bt. Augsb.) / 1900-13 Pf. Oberfahlheim (Bt. Ausgsb. (Umfangreiche Renovierung der Kirche St. Leonhard in 1892) | [12] |
1894 | Schmelzer Clemens (1863 Berching - 1944 Berching) Priesterweihe 1888 / 1888 Kaplan Kipfenberg / 1888-89 Hilpoltstein / 1889-1893 1 Kaplan z.u.l. Frau Ingolstadt / 1894 Expositus Pavelsbach + Heng / 1894-96 Pfarrer Fiegenstall / 1896-1902 Pf. Röttenbach / 1902-1936 Kommorant Berching | |
1895-1896 | Arnold Johann Baptist (1869 in Großweingarten - 1953 Eichstätt) Priesterweihe 1893 / 1893-1894 Kaplan Waldkirchen / 1894-95 Pfarrprovisor Heideck / 1895-96 Expositus Pavelsbach / 1896-97 Pfarrrpovisor Morsbach + Neumarkt + Preit / 1897-1920 Pfarrer Wolferstadt / 1920-27 Pf. Pölling / 1927-39 Kommorant Eichstätt / 1939-41 Benefiziat Eichstätt | |
1897 | Oeder Michael (1869 in Nürnberg - 1906 Heimbach) Priesterweihe 1896 / 1896-97 Kaplan Breitenbrunn / 1897 Expositus Pavelsbach / 1897-1898 Pfarrprovisor Allersberg / 1898 Eitensheim / 1898-1899 Kaplan Greding / 1899-1901 Herrieden / 1901 Pfarrprovisor Pollenfeld / 19041-06 Pfarrer Heimbach | |
1898-1901 | Bertele Leopold (1870 in Weißenstein (BW) - 1949 Geislingen (BW)) Priesterweihe 1895 / 1895 Kaplan Kipfenberg / 1895-96 Breitenbrunn / 1896-1898 Expositus Aberzhausen / 1898-1901 Pavelsbach / 1901-02 Pfarrer St. Veit / 1902-34 Kommorant in Weißenstein | |
1901-1903 | Rindfleisch Alois (1872 in Hagenacker - 1908 Fiegenstall) Priesterweihe 1897 / 1897-98 Kaplan Monheim / 1898-99 Wemding / 1899-1900 Hagsbronn / 1900-01 Pfarrprovisor Dörnsdorf / 1901-1903 Expositus Pavelsbach / 1903-1908 Pfarrer Fiegenstall | |
1903-1904 | Baumgärtner Sebastian (1875 in Sickersdorf - 1950 Rauenzell) Priesterweihe 1898 / 1898-1901 Kaplan Greding / 1901-02 Pfarrprovisor Heideck + Röttenbach + Heideck / 1903-04 Expositus Pavelsbach / 1904-21 Pfarrer Morsbach / 1921-28 Pf. Rauenzell | |
1904-1909 | Schwenzl Josef (1876 in Oberösbach - 1953 Sondersfeld) Priesterweihe 1902 / 1902 Kaplan Eutendorf / 1902-03 Holnstein / 1903 Obermässing + Hilpoltstein / 1903-04 Pfarrprovisor Eutenhofen / 1904-1909 Expositus Pavelsbach / 1909-1953 Pfarrer Sondersfeld (Fahnenweihe des Arbeitervereins am 20.08.1905) | |
1909-1916 | Ledl Josef (1878 in Bergheim - 1958 Lengenfeld) Priesterweihe 1904 / 19904-06 Kaplan Velburg / 1906-1909 Expositus Trautmannshofen / 1909-1916 Pavelsbach / 1916-33 Pfarrer Ammerfeld / 1933-58 Benefiziat in Lengenfeld | |
1919 | Mayer Michael (1883 in Theissing - 1969 Forchheim) Priesterweihe 1909 / 1909 Kaplan in Hofstetten / 1909-12 Pfarrprovisor Lauterhofen / 1912-1919 Expositus Thann / 1919 Pavelsbach / 1920+1926 Pfarrer Neukirchen / 1926-53 Kommorant | |
1920-1924 | Heinloth Willibald (1883 in Eurerwang - 1955 Gimpertshausen) Priesterweihe 1910 / 1910 Kaplan Aurach + Waldkirchen / 1910-13 Kaplan Berching / 1913-15 Herrieden / 1915-16 Beilngries / 1916-17 Pfarrprovisor Dietfurt / 1918-20 Freystadt + Mörsdorf / 1920-24 Expositus Pavelsbach / 1924-25 Kommorant / 1925-27 Expositus Thann / 1927-38 Pfarrer Ochsenfeld / 1938-47 Pfarrprovisor in Gimpertshausen / ab 1947 Kommorant (Fahnenweihe des Kriegervereins im Sommer 1922) [11] Expositus Heinloth hielt den pavelsbacher Bauersläuten oftmals recht scharfe Predigten. Der Förster und der Lehrer von "Kloster" (mit Beiden war er anscheinend befreundet) hatten ihren Spaß daran, wenn Pfarrer Heinloth seine pavelsbacher Pfarrkinder "rüffelte". An einem Sommersonntag des Jahres 1924 predigte er über die "Halbgebildeten" (und meinte damit wohl die Pavelsbacher). Das war dann auch den Pavelsbachern zuviel. Diese wandten sich an Eichstätt. Expositus Heinloth durfte daraufhin ein halbes Jahr lang keine Messe mehr zelebrieren (~Einkommenseinbuße!!). Nach dieser Auszeit war die Christmette 1924 der erste Gottesdienst des Expositus Heinloth. Es wird berichtet, dass er diesen Gottesdienst so feierlich gestaltete, dass viele der anwesenden Pavelsbacher vor Rührung weinten. Dennoch erhielt er im Anschluss an seine Zeit in Pavelsbach ein Jahr lang keine neue Pfarrstelle (Kommorant). | |
1924-1930 | Brenner Otto (1894 in Herrieden - 1981 Liebenstadt) Priesterweihe 1920 / 1920-21 Kaplan Enkering / 1921-24 Kaplan in Roth / 1924-1930 Expositus Pavelsbach / 1930-39 Pfarrer Mitteleschenbach / 1939-46 Benefiziat Spielberg / 1946-71 Liebenstadt (Wiederaufleben des Arbeitervereins, Errichtung des Vereinshauses und Fahnenweihe des Radfahrvereins Concoria alles in 1928) [11] Der im Dorf sehr beliebte Expositus besaß nach der Elektrifizierung Pavelsbachs das erste Radio des Ortes. Wenn in der Erntezeit das Radio eine Wetterverschlechterung ankündigte, ging er von Hof zu Hof und warnte die Einwohner Pavelsbachs. | |
1930-1939 | Scheiber Josef (1900 in Obererlbach - 1982 Arberg) Priesterweihe 1927 / 1927-30 Kaplan Treuchtlichen / 1930-39 Expositus Pavelsbach / 1939-67 Pfarrer in Arberg (Gründung des Kirchenchores Pavelsbach) | |
1939-1953 | Bauernfeind Kaspar (1907 in Erkertshofen -1983 Erkertsh.) Priesterweihe 1934 / 1934 Kaplan Wolferstadt / 1934-37 Pfarrprovisor Deining / 1937-39 Jahrsdorf / 1939-53 Expositus Pavelsbach / 1953-82 Pfarrer Eitensheim (Anfängl. Organisation des Wiederaufbaus Pavelsbachs nach der Bombardierung vom 21.04.1945.) | |
1953-1963 | Stejskal Oskar (1921 Mährischneustadt - 1990 Bad Wörishofen) Priesterweihe 1951 / 1951-54 Kaplan Burgoberbach + Großenried + Ochsenfeld + Eutenhofen / 1954-1962 Expositus Pavelsbach / 1963-1965 Vikar in Marktoberdorf, Wertingen und Rennertshofen / 1966-1981 Pfarren Kissendorf / 1981-1985 Pfarrer in Untermeitigen / Emeritiert am 01.05.1985 (Fahnenweihen Schützen- und Kriegerverein sowie der Feuerwehr; Einweihung Kriegerdenkmal und des ersten Feuerwehrhauses) | |
1963-1989 | Burzdzius Joseph (1924 in Naumiestis (Litauen) - 2016 Neumarkt) Priesterweihe 1950 / 1954-63 Kaplan Feucht / 1963-1989 Expositus Pavelsbach (Außen- und Innenrenovierung der beiden pavelsbacher Gotteshäuser) |
Seit 1998 verfügt die Expositur Pavelsbach über keinen eigenen Geistlichen mehr und wird seither, wie bereits die Jahrhunderte davor, vom Geistlichen der Pfarrei Möning mitversorgt. [2]
Diese waren bzw. sind
Zeitraum | Name des Geistlichen (Geburt/Tod und Info) | Foto |
1989-2003 | Johann Gottschalk (1933 in Deinschwang - 2017 Pilsach) Priesterweihe 1962 / 1962-64 Aushilfspfarrer Deining + Günching + Absberg / 1964-67 Kaplan Feucht / 1967-80 Expositus St. Anna Nkt. (Krankenhausseelsorger) / 1980-89 Pfarrer Möning / 1989-2003 mit Expositur Pavelsbach | |
2003-2011 | Albert Beyer (1949 in Ornbau - 2011 Ansbach) Priesterweihe 1974 / 1974-77 Kaplan Nbg. Reichelsdorf / 1977-82 Ingolstadt St. Joseph / 1982-92 Pfarrer Königstein / 1992-2003 Pf. Meckenhausen + Weinsfeld / 2003-11 Pf. Möning + Pavelsbach / Begraben in einem sehr gepflegten, speziellen Priestergrab auf dem Friedhof zu Ornbau. | |
2011-2012 | Jürgen Kalb (1962 in Bamberg) Zunächst Sozialarbeiter in Berlin / Priesterweihe 2006 / ab 2006 Kaplan Nbg. St. Rupert + St. Wunibald / 2011-2012 Pfarrer von Möning + Pavelsbach | |
2012-2019 | Andreas Hanke Priesterweihe 1988 / 1988-2008 Kaplan und anschließen Pfarrer Köningstein Pf. Büchenbach Pf. Spalt / 2008-12 Pf. Pfahldorf + Emsing + Altdorf / 2012-2019 Pfarradministrator Möning + Pavelsbach / 2019 Pf. Enkering + Haunstetten + Kinding | |
2019 | Ulrich Schnalzger (1967 in Schecklingen bei Ulm) Priesterweihe 2008 / 2008-2019 Pastoralpraktikum in Altenfurt + Kaplan Beilngries + Kapl Herrieden + Pfarrvikar Leinburg / 2019 Pfarradiminstrator Möning + Pavelsbach |
Geistliche aus Pavelsbach: [3]
Vielen dürfte nicht bekannt sein, dass auch Pavelsbach zwei Pfarrer und einen Ordenspriester hervorgebracht hat. Dies waren (neben dem Beneditktinerpater Angelus Sturm - siehe Rubrik Personen):
Johann Baptist Gerlitz (Hs.Nr. 14 - Heinrichstr. 19), geb. 21.03.1806, Priesterweihe 1834. Die Primiz fand am 24.09.1834 in Pavelsbach unter freiem Himmel statt. Rechts neben dem Eingang der Kirche war ein hoher, schöner Alter errichtet. Links nebem dem Eingang wurde die Kanzel angebracht. Musikalisch umrahmt wurde diese Feier vom pöllinger Schullehrer Stich. Die "Ausspeisung der etlichen 50 Gäste" ging beim Neuwirt vor sich. Seine weiteren Stationen: Kooperator (Kaplan) in Gelbelsee, Wolferstadt, Peterberg, Velburg, Provisor in Lauterhofen, Kaplan in Plankstetten, Pfarrer von Zell*) ab 1848, dort gestorben am 21.10.1879 | Johann Baptist Fries (Hs.Nr. 1 - Simonstr. 2), geweiht 1836. Am 01.01.1837 fand dann die Primiz in Pavelsbach statt. Prediger war der Hochwürdige Herr Schwarzberger, Pfarrer in Berngau Kooperator in Thannhausen, Günching, Möning, Eichstätt, Fünfstetten, Stirn, Arberg und Greding. |
*) Diözese Regensburg
Ordensleute aus Pavelsbach: [4] [6]
Nachstehend werden die aus Pavelsbach stammenden Ordenleute näher beleuchtet:
Hs.Nr. | Hausname | Name | Ort des Wirkens |
92 | Scháühaus | Ludwig Sturm 1886-1968 | Pater Angelus Sturm OSB Benediktinerabtei Metten (siehe auch Rubrik Personen) |
59 | Scháusdábáidá | Barbara Buchner 1886-1977 [9] | Schwester Giomara Franziskanerinnen in Dillingen Profeß am 23.04.1919 Von 1913-1918 Arbeit im Kinder-Asyl Gundelfingen. Von 1919-1923 Hausfrau und Köchin in Sendelbach und von 1923-1971 im Missionshaus in Reimlingen. Ab 1971 in Hochaltingen. Ihre Mitschwestern beschrieben sie als eine Schwester von gutem Herzen. [9] |
50 | Schwengng | Anna Böllet 1887-1953 | Schwester Maria-Bonajunkta |
52 | Fläschmichl | Josef Hofbeck 1896-1986 | Bruder Sebald OSB Schweikelberg |
34 | Hofnáfriel | Anna Meyer ?-? | Schwester Donatilla |
73 | Buáchá | Kleesattl Anna 1901-1965 | Schwester Maria Ottilie |
14 | Geálidsn | Maria Metzger 1905-1985 Oberin des Elisabethenheims in Deggendorf | Schwester Gerlandina Profeß am 21.11.1935 Nach dem Besuch der Volksschule 4 Jahre Bauernmagd. In 1931 in den Orden eingetreten und in Offenbach a.d.Queich als Krankenschwester ausgebildet. Von 1941 bis 1949 im Kriegslazarett Altötting. Danach Elisabethenheim Deggendorf. Dort von 1957 bis 1970 und von 1977 bis 1980 Oberin. |
15 | Schräiná | Theresia Pröll 1909-1982 Trägerin des Bundes-verdienstkreuzes [6] | Schwester Enemundis Profeß am 28.05.1936 Oberin im Altenheim Mintraching [6] |
51 | Kesslwiád | Willibald Muschaweckh 1910-1980 [10] | Bruder Engelmar OSB Münsterschwarzach Arbeiter in der Landwirtschaft; musste von 1939-1945 Wehrdienst leisten und wurde dort in Polen, Frankreich, Griechenland, Rußland und Italien eingesetzt. Nach Entlassung aus dem Lazaret wieder in Münsterschwarzach (Kaltenhof). Er wurde bis zu seinem Lebensende von Malaria geplagt. [10] |
67 | Näwiád | Georg März 1911-1979 [10] | Bruder Herfried (Missionar) OSB Münsterschwarzach begraben in Vryheid (Südafrika) Profess am 06.12.1930 Gelernter Gärtner - am 18.11.1934 nach Zululand gesandt. In 1941 von den Briten Interniert. 1944-46 Stationsbruder in Mahlabatini, danach bis 1972 in Twasana. 1972-74 Little Flower Mission in Eshowe, ab 1975 auf Farm auf der Station Dumbe. [10] |
51 | Kesslwiád | Heinrich Muschaweckh 1912 - ? (als junger Mann beim Schwimmen im Main ertrunken) | Münsterschwarzach |
24 | Schbidsn | Alois Härtl 1912-1992 | Bruder Berno OSB Münsterschwarzach |
69 | Uwáda+ffá Hogl | Bogner Maria 1917-? | Vor dem 2. Weltkrieg in einen Orden eingetreten, jedoch noch während des Kriegs wieder ausgetreten. Lebte später in Nürnberg und wurde Mutter einer Tochter. |
63 | Kesdlà | Theresia Siegert 1922-? | Schwester Maria-Lya Profeß am 08.09.1946 Kindergärtnerin |
90 | Distlá | Franziska Gärtner 1930-1997 | Schwester Luitraud Profeß 1956 Kindergärtnerin |
58 | Scháühannásn | Theresia Franziska Rinn 1931-2024 | Schwester Bergunda Profeß am 08.09.1954 |
12 | Häinà | Christina Härtl 1932 | Schwester Maria Verona Profeß am 19.03.1956 |
Quellen und Einzelnachweise
[1] Staatsarchiv Amberg; Seligenporten Nr. 8 - ZBKG 5, 225. -VO 30. -
[2] Broschüre 250 Jahre Kirche St. Leonhard Pavelsbach (Herausgeber: Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat Pavelsbach aus 1986 - Autor: Kreisheimatpfleger des Landkreises Neumarkt/Opf. Oberstudienrat Herbert Lang, Neumarkt
[4] Dr. Ing. Helmut Bode, Hans Bradl, Hans Pröpster, Paula Pröpster, Jens Liebl: Markt Postbauer-Heng Seine Geschichte, Geschichten und Ortschaften / Zusammengefasst vom "Arbeitskreis Heimatpflege" / Herausgeber: Markt Postbauer-Heng
[5] Zeitschrift für Kirchengeschichte / Verlage Klotz und Perthes in Gotha / Herausgeber: Sektion für Kirchengeschichte des Deutschen Historikerverbandes / Band aus 1930 Seite 45
[6] Foto und Zeitungsberichte Mittelbayerische Zeitung vom 31.05.1974 und 03.07.1981 - zur Verfügung gestellt von Schw. Cäcilie Beer vom Klosterachrchiv, Klosterberg 1, 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg
[7] Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg (dreitßigster Band) I. Geschichte der Pfarrei Möning von Nikolaus Mayerhöfer, Pfarrer in Grwoßweingarten (früher Möning), Stadtamhof 1874, Durck von Joseph Mahr
[8] Zitate aus: Das Bistum Eichstätt / Historisch-statistische Beschreibung, auf Grund der Literatur, der Registratur des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt sowie der pfarramtlichen Berichte / Franz Xaver Buchner Domkapitular in Eichstätt / Druck und Kommisionsverlag: Ph. Brönner- & M. Däntler'sche Buchdruckerei / Eichstätt 1937
[9] Fotos und Informationen zur Verfügung gestellt von Schw. Maria Uttenreuther vom Generalrat der Dillinger Franziskanerinnen, Klosterstraße 3, 89407 Dillingen an der Donau
[10] Fotos und Informationen zur Verfügung gestellt von StD P. Dr. Franziskus Büll OSB - Abteiarchivar, Archiv der Benediktinerabtei, 97359 Münsterschwarzach
[11] Aufzeichnungen der Paula Pröpster
[12] Mit kostenpflichtiger Genehmigung durch das Diözesanarchiv des Bistums Augsburg
[13] Beiträge zur Heimatpflege 1 / Markt Postbauer-Heng / von Ortsheimatpfleger Josef Lobenhofer